Rânebach    (geboren 1940)

                Diese Seite wurde aktualisiert am:

                   14.9.2013


                         Künstler
 
 

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........Ranebach Baum über Wolken
 
 

                                   Baum über den Wolken, 1998
                                   
Öl + Aquarell hinter Glas
                                   36 x 56,5 cm
 
 
 
 
 
 
 

........Ranebach Gespräch   


                                   Gespräch, 2000
                                   
Öl + Aquarell hinter Glas
                                   36 x 56,5 cm
 
 
 
 
 
 
 

........Ranebach Traum
 
 

                                   Traum, 2000
                                   
Öl + Aquarell hinter Glas
                                   36 x 56,5 cm
 

 
 
 
 
 
 

........Ranebach Verletzter Vogel
 
 

                                   Verletzter Vogel, 2000
                                   
Öl + Aquarell hinter Glas
                                   36 x 56,5 cm
 
 
 
 
  Rânebach

„Das Schöne ist in der Kunst erlaubt“

Bilder vom Besuch des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Oradour-sur-Glane in Frankreich gehen durch die Presse. Seit dem schrecklichen Massaker 1944, als die Deutschen
das ganze Dorf auslöschten, steht dieserOrt als Symbol für die Gräuel der Waffen-SS. Die Bilder dieses Mahnmals sprechen von schmerzhaften Erinnerungen, die die Überlebenden des 2. Weltkrieges weiter in sich tragen.

Es sind Bilder, die auch die Künstlerin Rânebach bewegen. Im Jahre 1940 auf die Welt gekommen, erlebte sie ihre Kindheit im Trauma des Krieges. Bis heute spürt sie eine dunkle Seite in sich bestehen; durch die Malerei kämpft sie einen andauernden Kampf aus dem Dionysischen in das Apollinische. Ihren Hinterglasbildern gelingt der Kampf gegen das Dunkle, es sind Bilder der „joie de peindre“, denn „Das Schöne ist in der Kunst erlaubt“, so die Künstlerin.

Rânebach verwendet als Bildträger mundgeblasenes Glas aus Waldsassen, und bemalt dieses gleichzeitig sowohl mit Aquarell- als auch Ölfarben. Nach langer Trockenzeit werden die Glasscheiben auf der Farbseite mit Papier hinterlegt und in einen Holzrahmen gegeben, wobei teilweise alte Serviertabletts von Löwenbräu benutzt wurden. Die Schwierigkeit an dieser Art der Malerei auf Glas besteht darin, dassdurch die Notwendigkeit des wiederholten Umdrehens des Bildträgers im Malprozess die Spontanität des Malers gebremst wird. Im Auge des Betrachters erscheint die Handschrift des Künstlers spiegelverkehrt.

Die Malerei von Rânebach basiert auf der Auseinandersetzung mit Goethes Farbenlehre und der Farbkugel von Philipp Otto Runge. Wenn Goethe in seiner Abhandlung „Sinnlich-Sittliche Wirkung der Farbe“ über das „Sittliche“ spricht, bedeutet dies für die Künstlerin eine bestimmte Haltung, aus der heraus man malt. Diese Haltung bestimmt das Malen aus einer Notwendigkeit heraus. Bestimmte Farben werden von ihr für bestimmte Inhalte verwendet. Wenn die Farbe den Gedanken bereits enthält und dieser nur noch durch Gegenständlichkeit oder Ungegenständlichkeit herausgearbeitet werden muss, spricht Rânebach von der Gedankenfarbe.

Der Zyklus „Morgenrot-Tagblau“, zu dem alle Hinterglasbilder gehören, bezieht sich dabei zusätzlich auf die Erläuterungen des Anthroposophen Rudolf Steiner zum Gegensatz der warmen gegenüber den kalten Farben. Der Wechsel zwischen Helligkeiten und Dunkelheiten, von Steiner in der Natur im Übergang von Tag und Nacht beobachtet, wird von Rânebach mit dem Zyklus von Leben und Tod verbunden.

Die Bilder, die Rânebach aus diesen Theorien heraus schafft, sind somit in ihrer Komposition ganz durch den Farbklang bestimmt. Formen und Figuren werden von den Farben geleitet und bilden sich manchmal aus ihnen heraus. Der Betrachter erkennt Pflanzen, Tierwesen, und Menschen, die sich in Landschaften befinden, die aus den vier Elementen gebildet werden. Szenen von badenden Frauen lassen den Einfluss von Matisse und den Nabis auf die Künstlerin erkennen. Einige Symbole in dieser Bildwelt bleiben jedoch rätselhaft, es sind persönliche Metaphern der Künstlerin. Und doch kommt es zur Kommunikation zwischen Bild und Betrachter, das einen durch die Form des Auges manchmal direkt anzublicken scheint. Denn so sagt auch die Künstlerin: „Für mich sind Bilder Geschöpfe, Bilder sind Wesen. Gute Malerei ist keine Spiegelung sondern ein Weltzuwachs.“

Text: Lena Griesbeck
 

 

Biographie

Geboren wurde sie 1940 in Bielefeld. Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste, München und Ecole des Beaux Artes, Paris. 1975 - 78 Mitglied im »Kollektiv Herzogstraße«. Seit 1988 unterichtet sie regelmäßig im Bild-Werk Frauenau, 1995/96 an der Bauhaus Universität in Weimar. Lebt in München.
 
 
 
 
 
 

Ausstellungen in der Galerie Josephski-Neukum:

2009    mit Monika Maurer-Morgenstern und Sigrun C. Schleheck

2013        allesHinterGlas 
                mit Juschi Bannaski, Heiko Herrmann, Heike Pillemann,
                Horst Sauerbruch und Gerhard Stachora

 
 
 
 
 

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